LUXCENTURE

Warum die Schweizer Erbschaftssteuerinitiative 2025 die wirtschaftliche Stabilität bedroht

Inhalt

Am 30. November 2025 stimmt die Schweiz über eine 50%ige föderale Erbschaftssteuer über CHF 50 Mio. ab. Hier sind die Gründe, warum Wirtschaftsführer gegen diese Initiative sind.

Als Gründer von Luxcenture, einer Firma, die sich darauf spezialisiert hat, vermögende Privatpersonen und Familienunternehmen durch komplexe Finanzlandschaften zu führen, haben wir die Entwicklung der steuerlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz genau verfolgt. Die bevorstehende Abstimmung am 30. November 2025 über die „Erbschaftssteuerinitiative“ (auch bekannt als „Zukunftsinitiative“) könnte die Attraktivität der Schweiz als globales Zentrum für Wohlstand und Innovation neu gestalten. Diese von den Jungsozialisten (JUSO) vorangetriebene Initiative zielt darauf ab, eine saftige Bundessteuer von 50% auf Erbschaften und Schenkungen von mehr als 50 Millionen CHF zu erheben, um Klimainitiativen zu finanzieren. Die Absicht, den Klimawandel zu bekämpfen, ist zwar nobel, aber der Mechanismus ist äußerst mangelhaft und könnte der Schweizer Wirtschaft nachhaltigen Schaden zufügen. In diesem Artikel erläutern wir, was die Initiative beinhaltet, die aktuelle Steuerlandschaft, die möglichen Folgen, wenn sie angenommen wird, die Haltung der Regierung und die neuesten Umfragen. Als ein Unternehmen, das seine Kunden bei der Erhaltung und Vermehrung von Generationenvermögen berät, lehnen wir diese Initiative entschieden ab - sie ist eine kurzsichtige Politik, die das Risiko birgt, Talente, Kapital und Arbeitsplätze zu vertreiben.

Was schlägt die Schweizer Erbschaftssteuerinitiative vor?

Die Initiative mit dem offiziellen Titel „Für eine soziale Klimapolitik - fair finanziert durch Steuern (Initiative für eine Zukunft)“ will eine neue Erbschafts- und Schenkungssteuer auf Bundesebene einführen. Die wichtigsten Elemente sind:

  • Ein pauschaler Steuersatz von 50% auf Nachlässe und Schenkungen über CHF 50 Millionen, der sofort nach der Genehmigung angewendet wird.
  • Einnahmen, die für „sozial gerechte“ Klimamassnahmen vorgesehen sind, wobei Schätzungen der Befürworter von jährlichen Zuflüssen in Höhe von rund 6 Milliarden CHF ausgehen.
  • Keine Steuerbefreiungen für die Nachfolge von Familienunternehmen, wohltätige Spenden oder andere übliche Steuererleichterungen, was zu einer Doppelbesteuerung neben den bestehenden kantonalen Steuern führen kann.
  • Eine Bestimmung zur Wegzugsbesteuerung, um Steuervermeidung durch Standortwechsel zu verhindern. Der Bundesrat hat jedoch klargestellt, dass dies erst nach Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes (bis zu drei Jahre nach der Abstimmung) umgesetzt werden kann.

Die Befürworter argumentieren, dass dies nur etwa 2.000 ultra-vermögende Personen betrifft, die wichtige wirtschaftliche Veränderungen finanzieren, ohne den durchschnittlichen Schweizer Bürger zu belasten. Kritiker - und dazu zählen wir uns selbst - sehen darin jedoch eine Übervorteilung, die breitere wirtschaftliche Auswirkungen ignoriert.

Die aktuelle Situation der Erbschaftssteuer in der Schweiz

In der Schweiz gibt es derzeit keine föderale Erbschafts- oder Schenkungssteuer; diese werden ausschließlich auf kantonaler Ebene erhoben, was die föderalistische Struktur des Landes widerspiegelt. Dieser dezentralisierte Ansatz ist seit langem ein Eckpfeiler der Schweizer Steuerautonomie und der Attraktivität für internationale Einwohner.

  • Die Steuersätze sind je nach Kanton sehr unterschiedlich: Für direkte Nachkommen (Ehegatten und Kinder) erheben viele Kantone wie Schwyz, Obwalden und Nidwalden überhaupt keine Erbschaftssteuer. Andere, wie Waadt oder Genf, haben progressive Steuersätze von bis zu 49,5 % für größere Nachlässe, aber Freibeträge und Abzüge halten die effektive Belastung oft niedrig.
  • Für nicht direkte Erben oder nicht verwandte Begünstigte können die Steuersätze höher sein, aber insgesamt ist das Schweizer System weltweit wettbewerbsfähig, da es keine Doppelbesteuerung auf Bundesebene gibt.
  • Vermögende leisten bereits einen erheblichen Beitrag durch progressive Einkommens- und Vermögenssteuern, mit denen öffentliche Dienstleistungen, einschließlich Klimabemühungen, finanziert werden.

Diese Struktur hat dazu beigetragen, die Schweiz als Top-Destination für vermögende Einwanderer zu positionieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern, ohne dass die Erbschaftssteuer zu hoch ist. Die Einführung einer nationalen Abgabe von 50 % würde dieses Gleichgewicht stören und in Kombination mit den kantonalen Steuersätzen zu einer fast konfiskatorischen Besteuerung führen (im Extremfall bis zu fast 100 %).

Was passiert, wenn die Initiative angenommen wird? Wichtigste Auswirkungen und Risiken

Sollte die Erbschaftssteuerinitiative angenommen werden, könnte sie weitreichende negative Folgen haben und den Status der Schweiz als vermögensfreundliche Nation untergraben. Auf der Grundlage von PwC-Umfragen und Expertenanalysen finden Sie hier eine Aufschlüsselung:

Auswirkungen auf die Attraktivität der Schweiz als Zuzugsland

Die Schweiz hat in der Vergangenheit aufgrund ihrer Stabilität, ihrer Infrastruktur und ihrer günstigen Steuern wohlhabende Personen angezogen. Der blosse Vorschlag der Initiative hat jedoch bereits für Verunsicherung gesorgt. Eine PwC-Umfrage unter Steuerberatern, Anwälten und Fachleuten ergab:

  • 84% glauben, dass die Initiative dem Ruf der Schweiz schadet und potenzielle Einwanderer dazu bringt, sich für Alternativen wie Italien (37%), die VAE (29%) oder Monaco (14%) zu entscheiden.
  • 57% der Befragten waren an Projekten beteiligt, bei denen die Kunden die Schweiz in Betracht zogen, sich dann aber für einen anderen Standort entschieden, hauptsächlich aus steuerlichen Gründen (76%).
  • Geschätzter Verlust an steuerpflichtigem Vermögen: Über CHF 10 Milliarden in einigen Veranlagungen, mit jährlichen Einkommensverlusten von über CHF 1 Milliarde.

Dieser „Präventiveffekt“ hat zu Kapitalabflüssen geführt, die das Steueraufkommen und die Wirtschaftstätigkeit verringern. Als Gründer von Luxcenture, die bei Standortverlagerungen beraten, haben wir erlebt, dass Kunden aus Angst vor rückwirkender Anwendung und rechtlichen Unklarheiten in Länder wie Italiens Pauschalbesteuerung ausweichen.

Besteuerung von Unternehmen und Herausforderungen bei der Nachfolge

Familienunternehmen, die das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bilden, sind existenziell bedroht:

  • 96% von 224 befragten Familienunternehmern lehnen die Initiative ab.
  • 80 % haben nicht genügend liquide Mittel, um die Steuer zu zahlen, so dass sie zu Verkäufen, Krediten oder zur Aufspaltung von Unternehmen gezwungen sind.
  • 66% sagen voraus, dass ihre Unternehmen bei einer Nachfolge nicht vollständig in Familienhand bleiben würden, was Arbeitsplätze und Innovationen gefährden würde.
  • 78% erwägen bereits einen Umzug oder eine frühzeitige Vermögensübertragung.

Ohne Ausnahmeregelungen für Unternehmensnachfolgen könnte dies das unternehmerische Ökosystem der Schweiz aushöhlen und zu Arbeitsplatzverlusten und geringerer Wettbewerbsfähigkeit führen. Wirtschaftswissenschaftler warnen, dass dies die Innovation ersticken und den KMU schaden würde, die einen Grossteil des BIP der Schweiz erwirtschaften.

Besteuerung von Immobilien und weitergehende Konsequenzen

Die Besteuerung von Immobilien ist eine weitere Ebene der Komplexität:

  • Die Kantone behalten die Rechte an Immobilien in der Schweiz, aber die Bundessteuer könnte zu einer Doppelbelastung führen.
  • Unklare Behandlung von Schweizer Immobilien in ausländischem Besitz oder von Vermögenswerten, die von in der Schweiz ansässigen Personen im Ausland gehalten werden, was zu internationalen Streitigkeiten und Mehrfachbesteuerung führen kann.
  • Mögliche konfiskatorische Auswirkungen: Die kombinierten Steuersätze könnten sich 100% nähern und Investitionen in Schweizer Immobilien abschrecken.

Ausserdem könnten wohltätige Einrichtungen darunter leiden, da 50 % der Nachlässe an den Staat statt an gemeinnützige Organisationen gehen könnten. Laufende Spenden auf Lebenszeit könnten auf die Schwelle von 50 Millionen CHF angerechnet werden, was die Philanthropie einschränken würde. Insgesamt riskiert die Initiative mehr Einnahmeverluste durch Abflüsse als Gewinne durch die Steuer selbst, wie die Schätzungen des Bundesrats zeigen, wonach bis zu 98% der steuerpflichtigen Vermögenswerte die Abgabe durch Verlagerungen umgehen könnten.

Mögliche Auswirkungen

Beschreibung

Quelle: Insight

Wirtschaftlicher Verlust

Milliarden an entgangenen Steuereinnahmen aufgrund von Verlagerungen und Verhaltensänderungen.

PwC Umfrage & Bundesrat

Unternehmensnachfolge

2/3 der Familienunternehmen sind von familienfremder Kontrolle oder Zwangsverkäufen bedroht.

Umfrage für Familienunternehmer

Rückgang der Philanthropie

Geringere private Spenden, da große Nachlässe den Zeitpunkt und die Strukturen anpassen.

Initiative Textanalyse

Job & Innovation Hit

Erosion der KMU-Stabilität, Dämpfung von Investitionen, F&E und lokaler Beschäftigung.

Ökonomische Warnungen

Die Haltung der Schweizer Regierung und des Bundesrates

Der Bundesrat empfiehlt in seiner Botschaft vom 13. Dezember 2024 unmissverständlich, die Initiative abzulehnen. Die wichtigsten Argumente sind:

  • Es greift in die Steuerautonomie der Kantone ein und zentralisiert die Macht auf Bundesebene.
  • Unvereinbar mit der schweizerischen Verursacher-Klimapolitik; das Land hat sich bereits verpflichtet, durch gezielte Massnahmen bis 2050 netto null zu erreichen.
  • Wahrscheinlich werden die Einnahmen aufgrund von Massenverlagerungen weitaus geringer ausfallen als geplant, was den öffentlichen Finanzen schadet.
  • Die Schweiz erhebt bereits eine progressive Vermögenssteuer, bei der die Besserverdienenden die Klimabemühungen finanzieren.

Sowohl der National- als auch der Ständerat haben die Initiative abgelehnt und dabei auf Risiken für die wirtschaftliche Attraktivität und rechtliche Unsicherheiten wie die rückwirkende Anwendung hingewiesen. Diese einheitliche Ablehnung unterstreicht, dass die Initiative nicht mit den schweizerischen Werten des Föderalismus und der Umsichtigkeit übereinstimmt.

Zustimmungswahrscheinlichkeiten: Aktuelle Umfrageergebnisse und Ausblick

Die Chancen, dass die Initiative angenommen wird, scheinen gering zu sein, denn die Umfragen zeigen durchwegs eine starke Ablehnung. Aktuelle Umfragen vom November 2025 zeigen:

  • 67% Ablehnungsquote (bluewin.ch Umfrage, Oktober 2025).
  • 73% dagegen in den Umfragen vom Juni/Juli 2025 (RSM Global).
  • Ein klares „Nein“ in der ersten Umfrage von SSR/Sotomo ( swissinfo.ch, Oktober 2025), wobei zwei Drittel der Befragten an der Wirksamkeit des Programms zweifeln.
  • Bloomberg-Umfrage (Oktober 2025): Es fehlt an breiter Unterstützung, vor allem in Anbetracht der Sorgen über wirtschaftliche Schäden.

Die Wahlbeteiligung und späte Verschiebungen könnten das Ergebnis beeinflussen, aber die aktuellen Trends deuten auf eine entscheidende Niederlage hin. Die öffentliche Meinung gibt der wirtschaftlichen Stabilität den Vorrang vor dieser Strafsteuer und stimmt mit den Argumenten überein, dass sie die Mittelschicht indirekt durch Wachstumsverluste belastet.

Luxcenture’s Standpunkt

Als Unternehmen, das Partnerschaften mit Gründern, Familienunternehmen und globalen Innovatoren eingeht, ist Luxcenture davon überzeugt, dass die Initiative folgendes verursachen würde:

  • Gefährdung der Kontinuität der Familienunternehmen und der Arbeitsplätze in der Schweiz, indem Sie Liquiditätsereignisse zum ungünstigsten Zeitpunkt erzwingen.

  • Schwächung der Attraktivität der Schweiz für Neuansiedlungen genau dann, wenn die mobilen Talente Europa neu überdenken.

  • Erschwerung der Immobiliennachfolge und verstärken grenzüberschreitender Streitigkeiten.

  • Erzielen von weniger Einnahmen als angekündigt und sorgen für zusätzliche Bürokratie und rechtliche Unklarheiten.

Ein entschiedenes Nein wird das Schweizer Unternehmertum schützen, die Steuerautonomie der Kantone erhalten und die Schweiz offen, wettbewerbsfähig und berechenbar machen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schweizer Erbschaftssteuerinitiative 2025 ein fehlgeleiteter Vorschlag ist, der jahrzehntelange wirtschaftliche Erfolge zunichte machen könnte. Sie bedroht Familienunternehmen, schreckt internationale Talente ab und riskiert Steuerausfälle - und das alles, während sie die Klimaziele nicht effektiv finanziert.

FAQ (für Gründer & Family Offices)

Müssen meine Erben sofort Bundessteuern zahlen, wenn die Initiative angenommen wird?
Ja - Nachlässe und Schenkungen , die auf den Tag der Annahme datiert sind, würden in den Anwendungsbereich fallen; die Wegzugssteuer könnte erst dann anfallen, wenn das Gesetz in Kraft getreten ist.

Wie würde dies mit den Vorschriften meines Kantons zusammenspielen?
Es käme zu den kantonalen Erbschafts- und Schenkungssteuern hinzu, was sowohl die effektiven Steuersätze als auch die Komplexität erhöhen würde.

Wie sieht es mit der Unternehmensnachfolge aus?
Illiquide Beteiligungen + 50% Bundesabgabe (plus Kanton) = Liquiditätsengpass und Risiko von Zwangsverkäufen - wie von Schweizer Familienunternehmen in jüngsten Umfragen angemerkt.

Könnte die Schweiz an Attraktivität für Neuansiedlungen verlieren?
Es gibt bereits Anzeichen für aufgeschobene/verhinderte Umzüge, und es werden alternative Ziele (Italien, Monaco, VAE) in Betracht gezogen.

Kontakt aufnehmen

Marc Rémy Halter (Gründer)

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E-Mail: marc.halter@luxcenture.com

Markus Weber (Partner)

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